Was geht? Einfach alles!
Speicherplatz und Rechenpower ist unglaublich billig geworden. So billig, dass ein aktueller Photodienst seinen Nutzern unbegrenzten Speicherplatz anbietet. Warum? Weil der Konzern sein Wissen weiter perfektionieren will. So erkennt deren KI nicht nur Bildinhalte und Gesichter, sondern ist darüber hinaus u.a. auch in der Lage, die Bewegungen und sozialen Kontakte der Personen zu bestimmen. Dabei muss dein Photo gar nicht von dir selbst stammen. Glaubst du nicht? Dann schau dir doch einfach einmal die freien Assoziationen der KI an, wenn ihre Empfindlichkeit ein wenig zu hoch eingestellt wird. Maschinelle Fantasie gepaart mit purer Rechengewalt - das ist die Superwaffe im Informationszeitalter.
Der Speicher des weltgrößten Suchmaschinenkonzerns allein wird auf 10GB (=1010 Bytes) pro Person geschätzt - egal ob deutscher Rentner oder Kind in einem Entwicklungsland. Um es anschaulich zu machen... angenommen, du beschreibst dich selbst und jedes Wort würde abgespeichert, dann könntest du damit lebenslang fortfahren, ohne dass der Platz aufgebraucht wäre. Kaum zu fassen, aber für die Internet-Giganten ist das ein Klax. Längst kennen sie dich besser, als du dich selbst, denn anders als du vergessen sie nichts.
Wusstest du, dass man dich eindeutig identifizieren kann? Dein Browser läßt sich auch ohne Cookies zu 99% wiedererkennen. Zudem ist auf jeder zweiten Website eine sogenannte Datenverkehrsanalyse-Software aktiv. Spätestens seitdem du dich einmal bei einem Online-Händler angemeldet hast, haben sich alle Website-übergreifenden Informationen zusammengefügt. Man kennt nicht nur deine Identität sondern alles, was man über dich nur wissen kann - Bilder, Videos, Körpermaße, Gesundheitszustand, sexuelle Ausrichtung, deine Interessen und dunklen Seiten sowie eine ziemlich genaue Abschätzung deines zur Verfügung stehenden Einkommens - um nur einige Dinge von vielen zu nennen. Glaubst Du nicht? Dann lass uns mal zusammen kurz überlegen.
Die größte Suchmaschine hat eine monopolgleiche Stellung. Praktisch jeder Bürger gibt hier alle Begriffe ein, die ihn interessieren und ausmachen - ist ja auch so schön praktisch. Zusammen mit deiner Identität steht dem Hersteller damit ein umfassendes Bild deiner Persönlichkeit zur Verfügung, denn jede Suchanfrage wird gespeichert.
Eine weitere Informationsquelle ist die Daten-Cloud, wo viele ganz freiwillig ihre Daten hochladen. Ich frage mich ... wie soll denn z.B. der amerikanische Cloud-Anbieter dem Gesetz zur Datenweitergabe nachkommen, wenn man die Daten nicht entschlüsseln kann? Natürlich behaupten die Hersteller, dass dem nicht so sei - von außen ist das sowieso nicht überprüfbar. Was also sollte sie daran hindern?
Wer ein soziales Netzwerk oder einen Instant-Messaging-Dienst benutzt, legt nicht nur sein Kommunikationsverhalten offen, sondern auch seine Beziehungen. Und da deine Kumpels ebenfalls lückenlos überwacht werden und du selbst ja meist nicht weit von der Gedankenwelt deiner Freunde weg bist, kann man auch daraus herrlich Schlüsse ziehen.
Dein Bild zusammen mit deiner Telefonnummer, der E-Mail-Adresse und vielen weiteren Daten sind in den Kontakten auf den Smartphones deiner Freunde zu finden - solltest du wissen, denn du selbst hast doch dem Instant-Messenger auch den vollen Zugriff darauf erlaubt, nicht wahr? Toll auch, wenn in einem Bildnamen das Wort "Selfie", "ich" oder der Name eines Freundes vorkommt - obwohl, dank der KI ist das alles ja mittlerweile gar nicht mehr nötig. Sogar wenn du selbst noch nie im Internet drin gewesen wärest, sind deine Daten also wohl bekannt.
An Bilder und Videos kommt ein Hersteller übrigens auch, wenn seine App Zugriff auf deine Galerie hat. Stammt aber sogar das Betriebssystem von ihm, dann kommt er im Notfall sowieso an alles dran, auch wenn er dies wegen des technischen Aufwandes wohl nur in Ausnahmesituationen tun wird. Trotzdem, Sicherheitsmechanismen, die ihn aufhalten könnten, gibt es nicht.